Gelenkblockaden mit stechenden Leistenschmerzen sind oft die Folge eines Labrumschaden. Die Hüftgelenkpfanne wird von einer dicken Ausstülpung aus Fasergewebe ausgekleidet, der sogenannten Gelenklippe (Labrum). Das Labrum vergrößert die Gelenkfläche und wirkt als Dämpfer bei Belastungen. Außerdem hält es den Flüssigkeitsfilm (Synovia) im Gelenkspalt und ermöglicht so eine reibungsarme Bewegung, die einem vorzeitigen Verschleiß des Gelenks entgegenwirkt. Einen Riss in der Gelenklippe bezeichnet man als Labrumläsion; die Folge ist häufig eine verminderte Beweglichkeit des Hüftgelenks.

Gelenkblockaden mit stechenden Leistenschmerzen sind oft die Folge eines Labrumschaden. Das Labrum wirkt als Dämpfer bei Belastungen.

Häufige Beschwerden

Kleinere Labrumläsionen bleiben mitunter ohne Symptome. Ansonsten kommt es anfangs bei bestimmten Bewegungen zu klemmenden und stechenden Schmerzen in der Leiste. Solche Schmerzen können auch nach langem Sitzen auftreten. Allerdings sind die Beschwerden meist diffus und geben keinen eindeutigen Hinweis auf die Ursache.

Labrumläsionen entstehen meist bei Sportarten mit häufig sich wiederholenden Bewegungsmustern. Sie können aber auch von Verletzungen oder Krankheiten herrühren. Eine Fehlstellung der Hüftgelenkpfanne (Hüftdysplasie) kann ebenfalls zu Labrumveränderungen führen.

Mit einer ausführlichen Anamnese erfassen wir zunächst die wichtigsten Krankheitsdaten. Mithilfe eines Provokationstests, bei dem schnell zwei Bewegungen gleichzeitig durchgeführt werden, lässt sich der typische Leistenschmerz auslösen. Auf dem Röntgenbild können wir Veränderungen in der knöchernen Struktur feststellen, das Labrum selbst ist allerdings nicht sichtbar.

Eine Computertomografie (CT) nutzen wir zur erweiterten Diagnostik der knöchernen Strukturen bei traumatischen Verletzungen. Mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) können wir Schäden am Knorpel und der Pfannenlippe besser erkennen. Allerdings erweist sich das Standard-MRT-Verfahren oft als ungenügend, um Labrumschäden sicher zu diagnostizieren. Daher führen wir meist ein sogenanntes Arthro-MRT durch, mit einer intraartikulären Kontrastmittelapplikation und einer besonderen Aufnahmetechnik, bei der die Schnitte senkrecht zur Schenkelhalsachse erfolgen.

 

Konservative Therapiemaßnahmen werden bei einem Labrumschaden vorwiegend bei milder Verlaufsform oder unterstützend angewandt. Dabei versuchen wir zunächst, die Schmerzen zu lindern und den Muskel- und Bänderapparat des Gelenks zu stärken. Neben der medikamentösen Schmerztherapie können Gelenksinjektionen, Physiotherapie, Elektrotherapien, Bäder und Fango zum Einsatz kommen. Allerdings beseitigen diese Behandlungen nicht die zugrundeliegenden mechanischen Ursachen der Beschwerden.

Bei einem Labrumschaden bringt eine operative Therapie mehr Erfolg als konservative Maßnahmen. Wenn keine größere Fehlstellung des Hüftgelenkes vorhanden ist, arbeiten wir in aller Regel arthroskopisch. So können wir das genaue Ausmaß der Schäden feststellen und, wenn möglich, direkt bei der Spiegelung beheben. Abhängig von der Art des Defekts und der Beschaffenheit des Labrums glätten wir das Labrum, entfernen degenerative Anteile oder rekonstruieren es.

1. Vorstellung in unserer Sprechstunde:
  • Patientengespräch
  • Körperliche Untersuchung
  • Ggf. MRT
  • Ggf.
    Anfertigung von Röntgenbildern
  • Diagnosestellung
  • Vereinbarung eines OP-Termins
  • Ab- bzw. Umsetzen von blutverdünnenden
    Medikamenten (z. B. Aspirin, Plavix, Marcumar)
2. Präoperative Vorbereitung:
  • Chirurgisches Aufklärungsgespräch
  • Anästhesieaufklärung
  • Blutabnahme
3. Nachbehandlung (behandlungsabhängig):
  • Die Entlassung erfolgt bei ambulanten Eingriffen
    nach der Operation, bei stationären Eingriffen in der Regel nach 2 Nächten
  • Entfernung der Wunddrainage am Tag nach der OP
  • Ggf. Physiotherapie am OP-Tag
  • Die weitere postoperative Behandlung wird
    individuell auf die die persönliche Situation der Patientin/des Patienten
    (Sport, Aktivitätsniveau, Risikofaktoren, berufliche Exposition) abgestimmt.
  • Regelmäßige Wundkontrollen
  • Ggf. Schmerzmedikation
Wie geht es nach der Operation weiter?

Die Nachbehandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Schädigung. In den meisten Fällen können Sie das Gelenk einen Tag nach der Operation wieder vorsichtig belasten. Wurden während des Eingriffs zusätzlich Maßnahmen am Gelenkknorpel oder an der knöchernen Struktur durchgeführt, sollten Sie das eine Gelenkentlastung bis zu 6 Wochen lang entlasten und Gehstützen nutzen. In dieser Zeit wird die Hüfte durch Physiotherapie mobilisiert und gekräftigt. Im Normalfall ist das Gelenk 3 Monate nach dem Eingriff wieder voll funktionsfähig.

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