Bei einem Knorpelschaden kann es zu Bewegungs- und Funktionsstörungen im betroffenen Arm kommen und zu Folgeerkrankungen im Ellenbogen führen.

Elastisches Knorpelgewebe umschließt die Knochen in einem Gelenk, schützt sie vor Druckbelastung und verhindert, dass sie aneinanderreiben. Das gefäßlose Stützgewebe besteht aus Knorpelzellen (Chondrozyten). Diese bilden miteinander vernetzte Kollagenfasern, die viel Wasser binden – das macht den Gelenkknorpel druckelastisch und gewährleistet die Gleitfähigkeit und Stoßfestigkeit innerhalb des Gelenks. Durch Verschleiß des Knorpelgewebes kann es zu Knorpelschädigungen kommen.

Bei einem Knorpelschaden kann es zu Bewegungs- und Funktionsstörungen im betroffenen Arm kommen und zu Folgeerkrankungen im Ellenbogen führen.

Ein Knorpelschaden beginnt oft ganz harmlos. Anfangs schmerzt der Ellenbogen nur sporadisch, meist unter starker Belastung. Im weiteren Verlauf nehmen die Schmerzen dann an Intensität und Häufigkeit zu und treten auch im Ruhezustand auf. Weitere mögliche Symptome können sein: Schwellungen, Muskelverspannungen und zunehmende Bewegungseinschränkungen bis hin zur Einsteifung des Ellenbogengelenks. Bei Bewegungen kann es darüber hinaus zu hör- und fühlbaren Knistergeräuschen im Ellenbogengelenk (Krepitationen) kommen.

Ein verschleißbedingter Knorpelschaden im Ellenbogengelenk, welcher zu belastungsabhängigen Beschwerden, Gelenkfehlstellungen, Gelenkinstabilitäten oder eingeschränkter Beweglichkeit führen kann, wird auch als Ellenbogenarthrose bezeichnet. Anders als Knie- oder das Hüftgelenke ist das nicht-gewichttragende Ellenbogengelenk davon aber eher selten betroffen.

In einer ausführlichen Anamnese klären wir die Krankheitsvorgeschichte, Lebens- und Ernährungsweise sowie die Familienkrankengeschichte ab. Bei der körperlichen Untersuchung prüfen wir die Beweglichkeit und mögliche Fehlstellungen des Ellenbogens. Beim Abtasten (Palpation) des Gelenks erspüren wir die Druckempfindlichkeit, Schwellungen sowie evtl. Knochenveränderungen.
Im Anschluss führen wir in der Regel eine Röntgenuntersuchung durch. Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten (Ausstülpungen des Knochens) und/oder subchondrale Sklerosierungen (veränderte Knochenstruktur unterhalb der Gelenkflächen) auf dem Röntgenbild können Anzeichen für eine Ellenbogenarthrose sein.

Mit genauen Befunden arbeiten

Durch eine ergänzende Ultraschalluntersuchung lassen sich Weichteile wie Muskeln und Bänder, sowie die Gelenkflüssigkeit optisch gut darstellen. In manchen Fällen kann eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomographie (CT) zur genaueren Abklärung erforderlich sein.

Die Behandlung der Arthrose richtet sich individuell nach der Schwere und Ausmaß der Erkrankung. Ziel der konservativen Therapie ist es, die Schmerzen zu lindern und für eine mechanische Entlastung des betroffenen Gelenks zu sorgen. Sind die akuten Schmerzen medikamentös reduziert, kann gezielte Physiotherapie den Heilungsprozess unterstützen. Elektrotherapie, Bewegungsbäder und Wärmetherapie sind hierbei probate Mittel.

Bei der operativen Therapie eines Knorpelschadens unterscheidet man gelenkerhaltende und gelenkresezierende Maßnahmen. Zu den gelenkerhaltenden Maßnahmen gehören die Umstellungsosteotomien, Knorpel-Knochen-Transplantation oder autologe Chondrozytentransplantation und Mikrofrakturierung. Zu den gelenkresezierenden Maßnahmen gehören die Gelenkversteifung und der künstliche Gelenkersatz.

Weitere Verfahren bei Knorpelschäden:
Knorpelfixierung

Bei Verletzungen kommt es häufig zur Abscherung von Knorpel-Knochenanteilen. Abgelöste Knorpelfragmente können, wenn sie gut erhalten sind, eingepasst und fixiert werden. Die Refixierung kann je nach Befund mit kleinsten Mini-Schrauben, resorbierbaren Stiften oder Knochen-Knorpel-Dübeln erfolgen.

Knorpelglättung

Durch Knorpelverschleiß kann es zu Veränderungen der ursprünglichen Oberflächenstruktur des Knorpels kommen. Ein operativer Eingriff ist erforderlich, wenn die Knorpel im Ellenbogengelenk schmerzen und die Beweglichkeit beeinträchtigt ist. Dabei glätten wir diese Unebenheiten der Gelenkoberfläche vorsichtig und versuchen so viel wie möglich vom Knorpel zu erhalten, um ein Fortschreiten der Knorpelschädigung abzumildern. Die knorpeligen Abriebpartikel werden aus dem Gelenk gespült, um den Reizzustand zu minimieren.

Mikrofrakturierung

Durch Mikrofrakturierung oder Abrasionschondroplastik kann der Knorpeluntergrund angefrischt und dadurch eine Ersatzknorpelbildung angeregt werden. Die erfolgreiche Heilung ist abhängig von der soliden Verbindung des Knorpel-Knochenanteils mit dem knöchernen Defektgrund.

Knochen-Knorpel-Transplantation

Bei der Knochen-Knorpel-Transplantation werden Knorpelknochenzylinder von nicht belasteten Gelenkbereichen in die geschädigten Arealen transplantiert. Je nach Transplantationsmethode können Defektgrößen von bis zu 4 cm2 behandelt werden.

1. Vorstellung in unserer Sprechstunde:
  • Patientengespräch
  • Körperliche Untersuchung
  • MRT
  • ggf. Anfertigung von Röntgenbildern
  • Diagnosestellung
  • Vereinbarung eines OP-Termins
  • Ab- bzw. Umsetzen von blutverdünnenden Medikamenten (z. B. Aspirin, Plavix, Marcumar)
2. Präoperative Vorbereitung:
  • Chirurgisches Aufklärungsgespräch
  • Anästhesieaufklärung
  • Blutabnahme
3. Nachbehandlung (behandlungsabhängig):
  • Die Entlassung erfolgt bei ambulanten Eingriffen nach der Operation, bei stationären Eingriffen in der Regel nach 2 Nächten
  • Entfernung der Wunddrainage am Tag nach der OP
  • Physiotherapie am OP-Tag
  • Die weitere postoperative Behandlung wird individuell auf die die persönliche Situation der Patientin/des Patienten (Sport, Aktivitätsniveau, Risikofaktoren, berufliche Exposition) abgestimmt.
  • Regelmäßige Wundkontrollen
  • Schmerzmedikation
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Häufig gestellte Fragen

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