Ausleitende Verfahren: Blutegeltherapie, Schröpfen, Gua Sha
Der Einsatz von Blutegeln gehört zu den ältesten Therapien der Medizingeschichte. Die Behandlung entspricht einem kleinem Aderlass mit ca. 10 ml Blutverlust durch Saugen des Tieres und ca. 20 bis 40 ml durch die prolongierte Nachblutung. Während der Therapie geben die Blutegel noch verschiedene Wirkstoffe an den Körper ab, die durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd wirken und körpereigene Entschlackungsmechanismen aktivieren.
Die Blutegeltherapie zeigt eine sehr gute Wirkung bei lokalen Fülle-, Stauungs- und Schmerzzuständen sowie bei hartnäckigen Verspannungen im Bewegungsapparat. Auf diese Stellen werden punktgenau Blutegel angesetzt. Die Blutegel saugen sich voll und fallen 20 bis 60 Minuten von selbst ab. Danach tritt aus den Bissstellen bis zu 12 Stunden lang eine leichte kontinuierliche Blutung aus. Daher werden diese Stellen mit einem dicken Saug-Verband abgedeckt. Da das Speichelsekret der Blutegel eine Vielzahl hochwirksamer natürlicher „Medikamente“ unter die Haut abgibt, können diese Wirkstoffe tief in das Gewebe eindringen und dort ihre heilende Wirkung entfalten. Sehr gute Behandlungserfolge zeigen sich oft schon am nächsten Tag.
Die Blutegel-Therapie eignet sich vor allem bei:
- Arthrosen v. a. an Knie, Hüfte und Daumensattelgelenk
- Lumbalgien, Cervicalgien, auch bei Bandscheibenvorfällen
- Myogelosen
- Prellungen, Zerrungen, Quetschungen, Muskelfaserrissen
- Lokalen Entzündungen:
- Bursitis
- Tendovaginitis
- Abszess, Furunkel
- Podagra, Gicht
Weitere Anwendungsgebiete sind: Tinnitus, Gürtelrose, Krampfadern, akuter Thrombose und Entzündungen an den oberflächlichen Venen
Weitere Informationen zur Blutegel-Therapie
Schröpfen/Gua Sha
Die Schröpftherapie ist ein weiteres ausleitendes Verfahren mit lokalen, segmentalen und reflektorischen Wirkungen. Lokale Verspannungs- und Schmerzzustände, v.a. Rückenverspannungen können damit gebessert werden.
Gua Sha
Die Schabetechnik aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird wie das Schröpfen bei Verspannungen und Schmerzen am Bewegungsapparat eingesetzt wird, um lokale Füllezustände zu eliminieren und Körperflüssigkeiten zu bewegen.
Möchten Sie mehr über die Blutegeltherapie und andere ausleitende Verfahren erfahren? Wir beraten Sie gerne.
Neuraltherapie
Die Neuraltherapie macht sich die vernetzten Eigenschaften des vegetativen Nervensystems zunutze, um gestörte Regelkreise und Körperfunktionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen (Regulationstherapie). Durch Einspritzen kleiner Mengen eines Lokalanästhetikums wird die Selbstheilung des Körpers angeregt. Als Betäubungsmittel wird vor allem Procain (1-prozentige Procainhydrochloridlösung) verwendet, es kommen aber auch andere Substanzen zum Einsatz. Die Wirkung kann sowohl lokal, als auch an ganz anderen Stellen im Körper erfolgen. Die Neuraltherapie wird diagnostisch und therapeutisch eingesetzt und umfasst verschiedene Therapieformen:
- Bei der Therapie schmerzhafter Gewebspunkte werden meist im Bereich des Achsenskeletts und im Bereich von Gelenkstrukturen liegende Punkte nach sorgfältiger Abtastung mit Procain infiltriert.
- Die Segmenttherapie basiert auf der Theorie, dass die inneren Organe über Nerven mit bestimmten Hautsegmenten (Head’sche Zonen) in Verbindung stehen. Ist ein Bereich besonders empfindlich, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung des entsprechenden Organs sein. Zur Behandlung wird ein Lokalanästhetikum in Form von Hautquaddeln oder an Ganglien im Bereich der entsprechenden Head‘schen Zonen injiziert.
- Die Störfeldtherapie geht davon aus, dass chronische meist nicht schmerzhafte Entzündungszustände Fernstörungen im Körper erzeugen können, die den gesamten Organismus energetisch schwächen und Reizzustände in entfernt liegenden Körperteilen auslösen. Die Therapeutinnen und Therapeuten versuchen, die Störfelder durch gezielte Befragung und Untersuchung zu finden. 80 Prozent der Störfelder befinden sich im Kopf: Als besonders anfällig gelten die Mandeln, Nasennebenhöhlen, die Zahn-Kiefer-Region, sowie Schilddrüse und Narben. Therapeutische Injektionen erfolgen an den ermittelten Störfeldern. Verschwinden die Beschwerden nach der Injektion in die entsprechende Region schlagartig und lässt sich das Phänomen reproduzieren, ist die Quelle des Störfeldes gefunden.
Bei chronischen Krankheiten haben sich unter anderem Injektionen an Nervenkreuzungspunkten (Ganglien) bewährt. Bei langwierigen Schmerzzuständen können zudem Procain-Basen-Infusionen eine Löschung des Schmerzgedächtnisses und eine Reduktion der Übersäuerung erreichen. Dieses Vorgehen eignet sich bei folgenden Krankheitsbildern:
- Akute und chronische Schmerzzustände des Bewegungsapparates
- Störfeldbedingte chronische Erkrankungen oder Infekte
- Algodystrophie (komplexes regionales Schmerzsyndrom)
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Akupunktur
Akupunktur ist eine Jahrtausende alte asiatische Heilkunst, bei der bestimmte Punkte am Körper durch feine sterile Nadeln stimuliert werden, um energetische Blockaden zu lösen. Der Energiefluss des Körpers wird zum Fließen und das Ungleichgewicht von Organsystemen wieder in Einklang gebracht.
Akupunktur gilt als äußerst sanft und sehr wirkungsvoll. Meist wird sie ergänzend zu schulmedizinischen Maßnahmen eingesetzt, vor allem bei:
- Akuten und chronischen Schmerzzuständen des Bewegungsapparates, z.B. Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen und Blockaden, überlastungs- und unfallbedingten Schmerzen
- Schleimbeutel- und Sehnenentzündungen
- Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz)
- Kopfschmerzen (auch Migräne), Schwindel, Schmerzen im Gesicht
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