Die Muskelzerrung zählt zu den häufigsten Verletzungen der Muskulatur. Muskelzerrungen beruhen häufig auf demselben Mechanismus wie Muskelfaserrisse und Muskelbündelrisse und unterscheiden sich lediglich durch das Ausmaß der Schädigung.
Häufige Beschwerden
Typisch für Muskelzerrungen sind durch krampfartige Schmerzen im betroffenen Muskel, die langsam und kontinuierlich zunehmen. Anfangs können in der Regel noch sämtliche Bewegungen durchgeführt werden, der Funktionsverlust ist eher gering. Im Bereich der Zerrung ist der Muskeltonus meist erhöht.
Häufige Ursachen
Diagnostik
Muskelzerrungen erkennen wir hauptsächlich anhand der Beschwerden bei der körperlichen Untersuchung. Bildgebende Diagnoseverfahren wie Ultraschall oder MRT nutzen wir zur Differenzialdiagnostik und um strukturelle Muskelverletzungen auszuschließen.
Konservative Therapie
Die Erstbehandlung erfolgt nach der sogenannten PECH-Regel:
- P = Pause, der betroffene Muskel soll geschont werden
- E = Eis, Kühlen des Muskels, allerdings kein Eis direkt auf die Haut legen
- C = Compression, Anlegen eines elastischen Druckverbandes
- H = Hochlagern
Auf diese Weise versuchen wir, Schmerzen zu lindern und Schwellungen zu vermeiden. Normalerweise benötigt eine Muskelzerrung etwa 2 Wochen um vollständig auszuheilen. In dieser Zeit sollte der Muskel geschont werden. Danach sind physikalische Therapie und Krankengymnastik sinnvoll. Sie fördern die Regenerationsfähigkeit und sorgen dafür, dass die Kraft des betroffenen Muskels erhalten bleibt. Eine zu frühe starke Belastung des Muskels sollte vermieden werden, weil dadurch der Heilungsprozess hinausgezögert werden kann bzw. Folgeverletzungen auftreten können.