Unter einer Kalkschulter leiden Personen, bei denen eine Verkalkung der Sehnen im Schultergelenk vorliegt. Dabei entstehen Schmerzen, die bei Betroffenen oft auch zur Bewegungseinschränkungen führen. Kalkablagerungen in den Sehnen können die Folge wiederkehrender, mikrotraumatischer Sehnenverletzungen oder auch lokaler Durchblutungsstörungen der Sehne sein. Vor allem Erwachsene mittleren Alters sind von dieser Problematik betroffen.

Was ist die Kalkschulter?
Bei der Kalkschulter lagern sich Calcium Kristalle in den Sehnen, die am Oberarmkopf ansetzen (Rotatorenmanschette) ab. Am häufigsten ist die Supraspinatussehne betroffen.
Wie entsteht die Kalkschulter?
Diese Frage ist bislang nicht hinlänglich geklärt. Es ist aber bekannt, dass sich die Verkalkung nach einigen Jahren ohne erkennbaren Anlass von selbst wieder auflöst.
Typische Symptome
Das Leitsymptom ist der Schulterschmerz insbesondere bei der Armhebung in bestimmten Positionen, typisch ist auch der Nachtschmerz. Allerdings verursacht nicht jede Verkalkung Beschwerden. Die spontane Auflösung der Verkalkung ist mit einer vorübergehenden extremen Schmerzzunahme verbunden.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose wird mit Hilfe von Röntgenbildern gestellt (siehe . Abb. 1). Bedarfsweise kann zusätzlich eine Ultraschall-, ggf. auch eine Kernspintomographie erfolgen.

Wie wird die Kalkschulter konservativ behandelt?
Symptomfreie Patienten mit Kalkschulter bedürfen überhaupt keiner Behandlung. Symptomatische Patienten können symptomatisch mit entzündungshemmenden Medikamenten als Tablette oder Spritze, ggf. zusätzlich krankengymnastisch behandelt werden.
Eine Möglichkeit, die Verkalkung ohne Operation auszulösen, ist die Stoßwellenbehandlung, die wir im Wochenrhythmus fünf- bis sechsmal anwenden. Die Behandlung hat keine Nebenwirkungen, allerdings löst sich die Verkalkung nur bei einem Teil der Patienten tatsächlich auf.
Wie wird die Kalkschulter operativ behandelt?
Bei gegebenem Leidensdruck kann nach ausgeschöpfter konservativer Therapie die Verkalkung arthroskopisch entfernt werden (s. Abb. 2). Hierbei wird auch der entzündete Schleimbeutel entfernt, sollte eine begleitende Enge unter dem Schulterdach vorliegen, wird hier entsprechend Platz geschaffen (s. Impingementsyndrom).

Nachbehandlung
Der Arm darf nach der Operation schmerzabhängig im Alltag eingesetzt und aktiv wie passiv im Schultergelenk bewegt werden. Eine Ruhigstellung erfolgt nicht. Es erfolgt eine krankengymnastische Beübung. Wir empfehlen in aller Regel die Einnahme eines entzündungshemmenden Medikamentes für 5 bis 7 Tage nach der Operation. Die Kühlung der Schulter ist als zusätzliche Schmerztherapie hilfreich.
Rückkehr zum Sport
Die Rückkehr zum Sport erfolgt schmerz- und bewegungsabhängig. Joggen ist ab der 3.-4. Woche möglich, schulterbelastende Sportarten erst bei vollständiger Schmerzfreiheit unter und nach Belastung.