Unter einer Tendinitis (vom lateinischen „tendo“ für Sehne und dem griechischen „-itis“, das entzündliche Erkrankungen bezeichnet) versteht man die Entzündung einer Sehne und/oder der Sehnenansätze. Betroffen sind meist Unterarm und Handgelenk.
Häufige Beschwerden
Häufige Ursachen
Eine Tendinitis kann durch degenerative Veränderungen, Fehlbelastung oder mechanische Überbelastung ausgelöst werden. Dadurch werden Sehnen und Sehnenansätze gereizt und entzünden sich. Hauptursachen sind monotone Bewegungen, falsche Sporttechnik oder unzureichende Ergonomie am Arbeitsplatz.
Diagnostik
Eine Sehnenentzündung diagnostizieren wir anhand einer ausführlichen Anamnese und einer sorgfältigen klinischen Untersuchung. Bei Bedarf setzen wir auch bildgebende Verfahren wie MRT oder Ultraschall (Sonographie) ein.
Konservative Therapie
Die wichtigste Therapie besteht darin, die Ursache der Tendinitis zu beseitigen. Am PC-Arbeitsplatz können ein Polster vor der Tastatur, längere Pausen, eine größere PC-Maus oder ein Wechsel der „Maushand“ Verbesserungen bringen. Bei Sportlern und Musikern helfen oft eine Verbesserung der Technik und längere Aufwärmübungen für die Hände. Ein Aufbau der Arm- und Rückenmuskulatur kann ebenfalls dazu beitragen, ein Wiederauftreten der Beschwerden zu verhindern.
In der Akutphase verringern eine kurzzeitige Kühlung des entzündeten Areals sowie die Ruhigstellung des Gelenks mittels Schiene oder Gips die Schmerzen. Außerdem verordnen wir Schmerzmittel und Entzündungshemmer zum Einsatz, bei starken Schmerzen injizieren wir ggf. auch ein Schmerzmittel in die Sehnenscheide.
Operative Therapie
In besonders schweren Fällen von Tendinitis kann die Sehnenscheide, durch die die Sehne hindurchläuft, infolge der chronischen Entzündung eingeengt werden und verkleben. Dann ist eine operative Therapie meist die bessere Lösung. Bei dem Eingriff spalten wir die Sehnenscheide und lösen Verklebungen und Verwachsungen.
OP-Verlauf
1. Vorstellung in unserer Sprechstunde:
- Patientengespräch
- Körperliche Untersuchung
- MRT
- Ggf. Anfertigung von Röntgenbildern
- Diagnosestellung
- Vereinbarung eines OP-Termins
- Ab- bzw. Umsetzen von blutverdünnenden Medikamenten (z. B. Aspirin, Plavix, Marcumar)
2. Präoperative Vorbereitung:
- Chirurgisches Aufklärungsgespräch
- Anästhesieaufklärung
- Blutabnahme
3. Nachbehandlung (behandlungsabhängig):
- Die Entlassung erfolgt bei ambulanten Eingriffen nach der Operation, bei stationären Eingriffen in der Regel nach 2 Nächten
- Entfernung der Wunddrainage am Tag nach der OP
- Physiotherapie am OP-Tag
- Die weitere postoperative Behandlung wird individuell auf die die persönliche Situation der Patientin/des Patienten (Sport, Aktivitätsniveau, Risikofaktoren, berufliche Exposition) abgestimmt.
- Regelmäßige Wundkontrollen
- Schmerzmedikation
Kombinierbare Verfahren
Blutegel
Die Blutegeltherapie gehört zu den ausleitenden Verfahren. Durch Blut- oder Lymphödem verursachte lokale Stauungs-, Fülle- und Schmerzzustände werden beseitigt und entzündungshemmende und schmerzstillende Effekte erreicht.
Indikationen:
- Arthrosen v. a. an Knie, Hüfte und Daumensattelgelenk
- Schmerzen in der Lendenwirbelsäule (Lumbalgie), Schmerzen in den Nackenwirbeln (Cervicalgie), Bandscheibenvorfall
- Muskelhärte (Myogelose)
- Prellung/Zerrung/Quetschung/Muskelfaserrisse
- Lokale Entzündungen:
- Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
- Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis)
- Abzess / Furunkel
- Gicht (Podagra)
- Weitere Indikationen wie Tinnitus, Herpes Zoster, Krampfadern (Varizen), akute Thrombosen (Thrombophlebitis)
Akupunktur
Bei der Akupunktur werden bestimmte Akupunkturpunkte mit Nadeln stimuliert, um energetische Blockaden zu lösen. Der Energiefluss des Körpers wird zum Fließen und das Ungleichgewicht von Organsystemen wieder ausgeglichen.